von schnecken zu glas: 3 nailart-trends für den winter, die viel schöner aussehen, als sie klingen
Wer wissen möchte, welche Nailart-Trends diesen Winter besonders beliebt werden, sollte sich jetzt schon einmal auf Sojin Ohs Instagramaccount sojinails umschauen.
Oh arbeitet als Nailartist in Los Angeles und verschönert die Nägel von Modeikonen wie den Kar-Jenners, Billie Eilish oder Jaime Xie – dem Model mit dem gelangweilt-lässigen Gesichtsausdruck und den dafür umso ausgefalleneren Outfits aus der Reality-TV-Serie Bling Empire. Wobei „verschönern“ Ohs Arbeit nicht ganz gerecht wird: Was sie macht, hat wenig mit klassischer Maniküre zu tun. Sie macht Kunst, nur eben auf Nägel gepinselt, modelliert und gepresst.
Dass ihre Designs verlässliche Trendindikatoren sind, hat die gebürtige Koreanerin bereits bewiesen: Bekanntheit jenseits von Hollywood erreichte sie mit ihrem viralen Nudibranch-Set, einem Nageldesign inspiriert von den kunterbunt schillernden Nacktkiemer-Schnecken (auf Englisch: Nudibranch). Klingt seltsam, sieht aber großartig aus – was auch der Grund dafür ist, dass der Hype um die Schneckennägel immer noch andauert: Selbst drei Jahre nach ihrer ersten Instagram-Premiere 2020 entscheiden sich etwa Model Stefanie Giesinger oder Influencerin Kicki Yhang Zang für das Set. Entweder direkt von Oh – oder einer Nailartist aus dem Berliner Nagelstudio Isla, die von Ohs Original inspirierte Sets anbieten.
Früher außergewöhnlich, 2022 einer der Trends überhaupt: Oh gehörte zu den ersten, die Sets erstellten, bei denen jeder Fingernagel ein anderes Design erhält. Neben den Nudibranch-Nägeln gehören auch die Melting Chrome Nails, wie Oh sie selbst nennt, zu ihren Signature-Looks – und sind, natürlich, diesen Sommer all over instagram zu sehen gewesen.
Was Oh macht, macht spätestens ein Jahr später die ganze Welt – also, zumindest der Teil, der Nailinspiration auf social media teilt und sucht. Schauen wir uns also an, an welchen Kreationen sie derzeit arbeitet. Dafür müssen wir auch nicht nach LA, sondern lediglich auf Instagram.
#1: Lipstick-Nails 2.0
Oh ist bekannt für experimentelle Nagelformen (einmal modellierte sie Nägel, die wie zehn milchig-weiße Zähne aussahen). Meistens lässt sie sich dafür von der Natur inspirieren und versucht, Landschaften oder Pflanzenstrukturen mit Builder Gel (einer stärkeren Version von Shellac) nachzubauen. Die Lipstick-Nails selbst sind zwar form-technisch nicht der Natur, sondern einem Lippenstift nachempfunden, stellen dafür aber den perfekten Kompromiss zwischen avantgarde und alltagstauglich dar. Erfunden hat Oh die Nagelform übrigens nicht – zurück geht Sie auf ihre Kollegin Park Eunyung, Inhaberin des Nagelstudios unistella. Besonders an Ohs Interpretation ist aber der Kontrast zwischen den scharfen Nagelkanten und den für sie typischen organischen 3D-Formen.
#2: Vorsicht, glas!
Wer sich an aufregender Nailart versuchen möchte, es aber eher minimalistisch und dezenter mag, wird diesen Trend lieben: Transparent-schimmernde Nägel, die an Glas erinnern. Natürlich kann der Glaseffekt wieder mit plastischen Strukturen und 3D-Accessoires kombiniert werden – besonders schön wirken sie aber auch, wenn sie schlichtes bis kein zusätzliches Dekor erhalten und der transparente Effekt so richtig deutlich wird.
#3: 3D geht in die nächste runde
Wer sich die Trends bis hierhin aufmerksam angeschaut hat, mag es schon bemerkt haben: Oh hat eine Schwäche für Blobs, also kreisrunde Tropfenauf den Nägeln. Besonders an ihren neueren Sets ist, dass die 3D-Effekte nicht mehr gleichmäßig über den ganzen Nagel verteilt werden – wie etwa bei den Dripping Chrome Nails – sondern bewusst nur ein einziger, prominenter Akzent gesetzt wird. Selbstbewusst thront eine Kugel an der oberen oder unteren Nagelkante – ein bisschen so, als würde der Nagel selbst ein Schmuckstück tragen, allerdings nicht gerade your grandmother’s pearls.